DIE NABU-GRUPPE LAUDA e.V.

Die NABU-Gruppe Lauda wurde 1959 — damals noch innerhalb des Deutschen Bunds für Vogelschutz (DBV) — von ihrem langjährigen Vorsitzenden Rudi Tack gegründet und verfügt über 209  NABU- Mitglieder und 124 Förder-Mitglieder (Stand 10.08.2023).

Aus den anfänglich noch wenigen Tätigkeitsbereichen, wie z.B. Winterfütterung von Standvögeln und Nistkastenangebot, hat sich im Laufe der letzen Jahrzehnte ein umfassendes Engagement zur Erhaltung der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt durch den Schutz ihrer natürlichen Lebensräume entwickelt.

Die Haupttätigkeitsbereiche der NABU-Gruppe Lauda sind:

• Biotopschutz
• Artenschutz
• Teilnahme an Monitoring-Programmen
• Umweltbildung

Lauda. Aktiv anpacken für Natur und Umwelt ist die Devise der Naturschutzbund-Gruppe Lauda. Das wurde erneut deutlich bei der Jahreshauptversammlung des Vereins im Gasthof „Goldener Stern“. Die Gruppe blickte zurück auf zahlreiche Aktivitäten für den Biotop- und Artenschutz in den vergangenen zwei Jahren. Zugleich geht sie in eine neue Ära. Der langjährige Vorsitzende Michael Salomon trat nicht mehr an.

Nach 20-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender möchte Salomon den Posten der nächsten Generation zur Verfügung stellen, die nun die Naturschutzarbeit nach ihren Vorstellungen weiterführen und gestalten kann. Bei den Wahlen stand indessen noch kein neuer Kandidat zur Verfügung, so dass das Amt bis auf Weiteres unbesetzt bleibt. Die anderen Vorstandsmitglieder wollen die Arbeit des Vorsitzenden so lange mit übernehmen, bis sich ein Mitglied zur Übernahme des Postens bereiterklärt.

Ehrungen

Zur Nabu-Gruppe Lauda gehören im Moment rund 340 Mitglieder.

Folgende Mitglieder wurden für langjährige Treue geehrt: Für 20 Jahre: Tamara Fischer, Dr. Rudolf Möllmann, Stephan Schwarz. Für 30 Jahre: Gerhard Gengel, Joachim Gessler, Klaus Groß, Günter Klemenz, Günter Lindenau, Helmut Versbach, Berthold Warter, Wilfried Ziegler. Für 40 Jahre: Christian Bach, Hermann Baumann, Hartmut Eichert, Helena Fischer, Egon Kolb, Bernhard Mohr. Für 50 Jahre: Josef Hauer, Rudi Hörner, Wilfried Kemmer, Wilma Lösch, Peter Tack, Hannelore Wachter.

Jugendgruppe

Dass der Vorsitzende der Nabu-Gruppe Lauda Teil eines engagierten Teams ist und sich auf dessen Unterstützung verlassen kann, bewiesen die Berichte der Vorstandsmitglieder. Guillermo Cartagena, der zusammen mit Valentina Klaus, Luise Kiatipis und Anna Maria Molitor die Jugendgruppe leitet, zeigte Fotos von den jährlichen Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen. Im Frühjahr 2022 und 2023 führten sie zum Beispiel jeweils zum internationalen „Tag der Erde“ eine Müllsammelaktion rund um Lauda durch. Bei ihren Wanderungen durch die Natur hielt die Gruppe Ausschau nach dem jeweiligen „Vogel des Jahres“, dem Wiedehopf (2022) und dem Braunkehlchen (2023). Die Jugendgruppe pflegt eine Streuobstwiese, baut Insektenhotels und säubert Nistkästen.

In einem Rückblick auf seine Zeit als Vorsitzender zeigte Michael Salomon die Vielfalt der Möglichkeiten auf. Das jährlich erscheinende Nabu-Lauda-Heft widmet sich jeweils ausführlich einem besonderen Bereich in der Natur – so etwa jüngst der vielfach unterschätzten Bedeutung von Hecken als Lebensraum für viele Tiere. Wichtig sei auch die regelmäßige Zählung von bestimmten Brutvogelarten, Amphibien und Reptilien rund um Lauda, denn diese Zahlen werden an überregionale Stellen gemeldet, die wiederum Einfluss auf den landes- und bundesweiten Naturschutz haben. Richtig „zur Sache“ gehe es, wenn die Nabu-Aktiven die vereinseigenen Balkenmäher, Motorsensen und Kettensägen aus dem Depot holen, um Schutzgebiete und Biotope vor der Verbuschung, Verschattung oder Verlandung zu bewahren. Hier arbeiteten sie auch mit Landwirten und Baufirmen zusammen, die Mäharbeiten übernehmen beziehungsweise Aufträge für das Freibaggern von Tümpeln erhalten.

Der Lohn der Arbeit sei die Freude, wenn gefährdete Tier- und Pflanzenarten weiterhin zu finden seien oder verschwundene Arten sogar wieder auftauchten. Einer der großen Erfolge sei zum Beispiel die Rückkehr des streng geschützten Laubfroschs in drei Feuchtgebieten bei Buch und die Sichtung eines durchziehenden Weißstorchs auf der vor Jahren aufgestellten Nisthilfe an der Tauber. Ähnliche Erfolge erhoffe man sich nun bei zwei Projekten, an denen die Nabu-Gruppe in der jüngsten Zeit mitgewirkt hat: Die Renaturierung des Talgrabens bei Heckfeld, eine Ausgleichsmaßnahme für den Bau von Windrädern, sowie die Schaffung einer Biodiversitätsfläche am Pfarrhaus in Lauda, was von der Erzdiözese Freiburg initiiert und gefördert wurde.

Das nötige Geld für die Naturschutzarbeit an der Basis verwaltet seit Jahren Kassenwart Klaus Groß. Bei der Jahreshauptversammlung erstattete er den Mitgliedern detailliert Bericht über die Finanzen. Die Kassenprüfer Werner Kilb und Horst Stephan attestierten ihm erneut eine einwandfreie Kassenführung. Die von Kilb anschließend beantragte Entlastung des gesamten Vorstands erfolgte einstimmig und mit Applaus. Bei den Neuwahlen wurden der stellvertretende Vorsitzende Heinz Eckert, Schriftführer Udo Gehrig, Kassenwart Klaus Groß und die Kassenprüfer Horst Stephan und Werner Kilb in ihren Ämtern bestätigt.

Salomon ausgiebig gewürdigt

Die Versammlung endete nicht ohne eine überwältigende Würdigung von Michael und Conny Salomon, die als Eheleute gemeinsam zwischen 2003 und 2023 die Arbeit an der Spitze der Nabu-Gruppe geleistet hatten. Sie teilten sich vielfach die Aufgaben der Mitgliederverwaltung, der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation und Betreuung von Arbeitseinsätzen.

Johannes Enssle, der Vorsitzende des Nabu-Landesverbands würdigte in einer Videobotschaft das 20-jährige Wirken von Michael und Conny Salomon in Lauda. Bürgermeisterstellvertreter Jochen Groß bedankte sich im Namen der Stadt Lauda-Königshofen für das Engagement und die Rolle von Michael Salomon als kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner der Stadtverwaltung in Sachen Naturschutz. Karlheinz Geier überbrachte als Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt den Dank der Landkreisverwaltung für die Unterstützung bei ihrer täglichen Arbeit. Seitens des „Vereins zur Erhaltung des Marstadter Sees“ richtete Günter Lindenau einige persönliche und bewegende Worte an Conny und Michael Salomon, deren Rat und Freundschaft beim Seeverein sehr geschätzt werden.

Nabu-Kreisvorsitzender Jürgen Hönninger aus Wittighausen legte in seiner Dankesrede allen Anwesenden das Motto ans Herz, dass sich Michael Salomon als Motivation für sein Engagement gewählt hat: „Wir müssen uns den Spaß und die Freude bei unserem Einsatz für die Natur erhalten“.